Lokaler Knochenaufbau zur Stützung von Implantaten

Eine Dokumentation, zusammengestellt mit unseren eigenen Fällen, Fotos und Texten

1. Das Prinzip

Das Implantat (blau) ist nach dem Setzten in der richtigen Position nicht vollständig von Knochen umgeben.
Der fehlende Knochen wird deshalb mit künstlichem Knochenersatzmaterial (gelb) aufgebaut.

Zur besseren Abstützung wird das aufzubauende Gewebe mit einer resorbierbaren Folie abgedeckt (gelb). Diese Folie wird mit einem resorbierbaren Nagel (gelb) auf dem bestehenden Knochen fixiert.

 

So kann es aussehen, wenn der Knochen in der Breite zu dünn ist für den Implantatdurchmesser.

 

Wird unmittelbar nach einer Zahnextraktion ein Implantat eingesetzt, entspricht die Form im Knochen (bzw. des extrahierten Zahnes) selten der Form des Implantates.
Der Spalt, der zwischen Knochen und Implantat entsteht, wird ebenfalls mit künstlichem Knochenmaterial (braun) ausgefüllt.
Als Schutz wird alles mit einer Membran (gelb) abgedeckt.

 

2. Das künstliche Knochenmaterial

Es handelt sich dabei um ein Granulat, welches aus Rinderknochen gewonnen wird.

 

Es ist absolut ungefährlich bezüglich Übertragung von Krankheiten, wird innerhalb von Monaten abgebaut und durch eigenen Knochen ersetzt.

Dieses Material ist seit Jahrzehnten in Gebrauch und bestens erprobt.

 

3. Ausgangslage

2 Fälle, bei denen ein Spalt entstanden ist, nachdem der Zahn extrahiert und gleichzeitig ein Implantat eingesetzt wurde.

 

Der entstandene Spalt wurde in der vorher beschriebenen Art und Weise gefüllt.

 

4. Das Vorgehen

Nach der Zahnextraktion zeigt sich schon, dass aussen kein Knochen vorhanden ist.
Schon jetzt ist voraussehbar, dass die Implantate nicht vollständig von eigenem Knochen umgeben sein werden.

 

Dies ist das erwartete Resultat nach der Implantation. Auf der Knochen-Aussenseite liegen einige Windungen der Implantatschrauben frei. Die Knochenoberfläche wird vorbereitet durch das Anbringen von kleinen Perforationen.

 

Das Knochengranulat wird in genügender Menge aufgetragen, so dass die Implantat-Oberflächen vollständig zugedeckt sind.

 

Zum Abdecken wird eine resorbierbare Membran angepasst, welche zur zusätzlichen Fixation mit 2 kleinen Nägelchen (ganz oben im Bild sichtbar) am Knochen befestigt wird.

 

Das Zahnfleisch wird an seine ursprüngliche Stelle zurückgebracht. Dies kann manchmal schwierig sein, da darunter wegen des Aufbaus nun mehr Volumen vorhanden ist. Im Frontzahnbereich ist eine absolut genaue Anpassung für das zukünftige ästhetische Resultat äusserst wichtig.

 

Der Verschluss erfolgt deshalb mikrochirurgisch mit von blossem Auge fast nicht sichtbaren feinen Nähten. Für die nun folgende Einheilzeit von 4 Monaten wird das vorbereitete Provisorium angepasst und eingesetzt.

 

5. Ein weiterer Fall

Dieses Implantat liegt infolge des knappen Knochenangebotes fast auf der gesamten Aussenseite frei.

Trotzdem hat das Implantat auch so noch eine genügende Eigenstabilität (Halt).

 

Das Knochenersatzmaterial wird auf der Aussenseite angebracht. Die resorbierbare Folie für die Abdeckung ist schon vorbereitet und hochgeklappt.

 

Die Membran mit den beiden resorbierbaren Nägeln wurde zurückgeklappt und um das Implantat angepasst. Die Nägel sind ganz oben sichtbar.

 

Nach dem Benetzen der Membran klebt diese auf der Oberfläche und verhindert das Wegrutschen der kleinen, körnigen Granulat-Partikel.

 

Der Zahnfleischlappen wird hochgezogen, damit er an seine ursprüngliche Lage kommt.

 

Mit mikrochirurgisch feinen Nähten wird das Zahnfleisch fixiert.

 

 

Alle in der Rubrik "Behandlungen" geäusserten Aussagen beruhen auf Erfahrungen unserer Praxis, die zum Teil durch wissenschaftliche Studien gestützt werden. Wir behaupten nicht, dass unser Konzept der einzige gangbare Weg ist. Wir verfolgen das Ziel, für Sie als Patienten sowie für uns eine möglichst hohe Erfolgsquote zu erreichen.